Gbarone Webmaster


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Verfasst am: 09.12.2008 22:04 Titel:
Lebt die Erde?
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Anmerkung: der nachfolgende Text ist nicht von mir, sondern von einem Schreiber aus dem Forum, der das hier mal anonym platzieren wollte.
Lebt die Erde?
Die Erde. Ein grosser Haufen Materie. Der Ort, an dem wir leben. Was ist das überhaupt? Ist die Erde nicht selbst lebendig und wir sind nur Parasiten, die sich an ihr nähren? Ist der Erdkern nicht das Herz, das schlägt? Seit Millionen von Jahren sorgt es dafür, dass der Planet lebt. Spendet ihm Wärme. Und irgendwann wird auch dieses Herz aufhören, zu glühen. Und irgendwann wird die Erde sterben. Genau wie wir. Der Tod macht vor niemandem halt. Doch wie lebt die Erde überhaupt? Gehören wir dazu? Sind wir nicht der Krebs in ihrem Organismus? Wir zerstören sie. So wie wir Tiere jagen und ihnen das Fell abziehen um uns zu wärmen, reissen wir der Erde Tag für Tag die Haare aus. Wir brennen Wälder nieder, um uns auszubreiten. Wir trinken das schwarze Blut der Erde. Wir saugen sie aus. Bis kein Tropfen mehr übrig bleibt.
Wir werden mehr und mehr und brauchen mehr und mehr. Wie ein Krebsgeschwür breiten wir uns aus. Einst waren wir gute Zellen, die krank geworden sind. Vor tausend Jahren waren wir noch gut. Im Einklang mit unserem Körper. Unserer Erde. Die Erde wächst heran und gedeiht. Sie verändert sich und wir tun so, als ob das schlimm wär. Umweltkatastrophen, Erdbeben, Krankheiten. Die Erde schluckt nur Antibiotika und pumpt sich damit voll.
Sie versucht uns Auszulöschen, doch wir passen uns an. Wie eine Krankheit und wir überleben jede Katastrophe. Wir zerstören die Ozonschicht. Wir reissen Löcher in die Haut von unserem Wirtskörper.Oder macht sie das von ganz allein? Um uns auszubrennen. Wie eine Chemotherapie. Und wie wehren wir uns? Wir passen uns an. Mit Sonnencreme und Medikamenten. Nichts kann uns aufhalten. Nichtmal der Tod. Oder kann er das doch? Die Zeit wird das zeigen. Und bis dahin fressen wir unsere Erde immer weiter auf. Graben uns immer tiefer in sie hinein.Zerstören sie von innen mit unterirdischen Atombomben.
Wir bohren und fressen und trinken. Wir verbrauchen das Öl, als wenn es kein Morgen gäbe. Wie ein Vampir, der genüsslich sein Opfer aussaugt. Mit der Gewissheit, dass man bald verhungert, weil man sich nicht kontrollieren kann. Weil man rücksichtslos einfach nimmt und nimmt und nimmt. Egal, was kommt. Hauptsache man ist für den Moment satt. Und weil das immer noch nicht reicht, wollen wir immer noch mehr.
Wie ein Grippevirus, das sich verteilt, erobern wir den Weltraum. Und bereits dort hinterlassen wir Unmengen von Schrott. Andere Wirtskörper wollen erobert werden und wie ein perfekter Virus so ist, wird sich der Mensch auch hier durchsetzen. Innerhalb von weniger als 100 Jahren hat er es geschafft, sich so zu entwickeln, dass er nicht mehr an die Erde gebunden ist. Er kann fliegen. Er kennt keine Grenzen mehr. Und wenn er sich nicht selbst zerstört, wird er ewig unaufhaltsam sein. Wir sind nicht dazu bestimmt, so zu handeln. Die Natur hat es seit Anbeginn geschafft, sich selbst zu regenieren. Doch ihr Immunsystem ist zu schwach geworden. So wie wir AIDS behandeln, sollte die Erde uns behandeln und irgendwann Erfolg haben. Ich hoffe es. Und trotz dieser Worte ist es mir doch irgendwie egal. Es ist mir gleichgültig. Ich werde sterben. So wie jeder einzelne Teil dieses Universums auch. Ich will meinen Frieden haben und versuche keinen Schaden anzurichten, auch wenn das unvermeidbar ist. Lebt die Erde? Ich sage ja. Das Leben findet seinen Weg. Oder?
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